Arc 2019: Enable vor dem Triple

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Paris Longchamp

Die Tribuene von Longchamp

Alles schaut auf Enable

Frankie Dettori ist Druck gewöhnt. Der beste Jockey der Welt sitzt zumeist auf den besten Pferden und dann werden auch Siege von ihm erwartet. Doch was an diesem Sonntag in Longchamp auf seinen Schultern lastet, dürfte auch für ihn eine neue Qualität besitzen.

Die Superstute Enable kehrt ein letztes Mal zurück nach Paris und will den Prix de l’Arc de Triomphe zum dritten Mal gewinnen. Das hat noch kein anderes Pferd geschafft. Für Enable und Dettori wäre der Sieg die Krönung einer Partnerschaft, die schon jetzt alle Rekorde sprengt.

Wohl jeder Galoppsport-Fan wünscht sich den dritten Sieg dieses Dream-Teams. Da heißt es also Nerven bewahren. Aber wie bleibt man locker in so einer Situation?

31 Arc-Ritte

Frankie Dettori weiß die Antwort. Im Interview auf „At the Races“ lässt er nicht nur seine Erfolge mit Enable Revue passieren, sondern spricht entwaffnend offen über seine Nervosität an den letzten Tagen vor dem Rennen und seine Vorfreude am Renntag selbst.

Konfrontiert mit der Aussage seines Trainers John Gosden, der Longchamp für den schwierigsten Kurs der Welt hält und dort niemand besser reitet als Dettori, antwortet der Jockey, dass er schon 31 Mal im Arc geritten ist und in den ersten 10 davon gar nicht wusste, was um ihn herum geschah.

Dettori ist eben nicht nur lange und überaus erfolgreich im Geschäft, er nimmt das Leben mit Humor und das ist vielleicht der Schlüssel zum Erfolg.

Enable gegen Sea Of Class

So knapp war es 2018: Enable und Frankie Dettori gewinnen mit dem letzten Tropfen Sprit im Tank gegen Sea Of Class. (Foto: France Galop)


Der Weg nach Longchamp

Über Enable wird nun täglich berichtet und der Medienrummel vor dem Arc ist sogar noch größer als in den letzten Jahren. Zum Training am Montag kamen jede Menge Zuschauer und Journalisten nach Newmarket.

Nach dem, was man hört, soll die Stute in Topform sein. Im letzten Jahr sah das ganz anders aus. Verletzungsbedingt war damals vor dem Arc nur ein Aufbaustart möglich.

In diesem Jahr reist Enable mit frischen Siegen in den Eclipse-Stakes, den King George und den Yorkshire Oaks an die Seine.

Besonders die King George dürften dabei eine Menge Kraft gekostet haben, denn Enable lieferte sich mit Crystal Ocean die lange Gerade in Ascot herunter ein Finish auf Biegen und Brechen.

Neue Gegner für Enable

Und auch die Gegner in Longchamp werden Enable den Sieg nicht kampflos schenken. Zwar ist das Arc-Feld in diesem Jahr recht übersichtlich, doch mit Sottsass und Japan stehen die besten Dreijährigen Hengste aus Frankreich und Irland bereit.

Dazu schicken die Japaner, die schon so lange auf den ersten Arc-Sieg warten, drei Pferde ins Rennen, die alle schon Gruppe I – Rennen gewonnen haben. Darunter mit Kiseki, den Zweiten zu Almond Eye aus dem Japan Cup 2018.

Und dann ist da noch Ghaiyyath. Der hochüberlegene Sieger aus dem Großen Preis von Baden ist eine echte Rennmaschine. Ihm könnte das kleine Feld entgegenkommen und von der Spitze aus wird er das Rennen höllisch schnell machen.

Enable gewinnt den Arc 2018

Das Traumpaar des Turfs: Enable und Frankie Dettori wollen 2019 zum dritten Mal den Arc gewinnen. (Foto: France Galop)


Waldgeist und Magical

Für mich sind aber Waldgeist und Magical die stärksten Gegner für Enable, auch wenn beide der Superstute in den Top-Rennen stets den Vortritt lassen mussten.

Waldgeist ist ein echtes Rennpferd. Schon als Zweijähriger war er Gruppe I – Sieger, als Dreijähriger Zweiter zu Brametot im Französischen Derby und im letzten Jahr als Vierjähriger guter Vierter im Arc.

In diesem Jahr gefällt mir besonders sein dritter Platz in den King George hinter Enable und Crystal Ocean. Und sein Trainer Andre Fabre schickt seine Pferde stets in Topform in den Arc.

Die Stute Magical hatte das Pech, in den großen Rennen zu oft auf Enable zu treffen. Egal ob Breeder´s Cup Turf, Eclipse Stakes oder Yorkshire Oaks, stets blieb für die Galileo-Tochter nur der zweite Platz übrig.

In den Irish Champion Stakes in Leopardstown zeigte sie Mitte September, was sie kann. Mit dieser Form und der Gewissheit, dass sie an einem guten Tag auch Enable auf den Zahn fühlen kann, sollte sie ihr schlechtes Laufen im Arc vor einem Jahr am Sonntag richtig stellen.

Der Tipp für den Arc

Mein Tipp für den Arc 2019 ist deshalb in diesem Jahr besonders einfach: Enable schafft das Triple und im nächsten Jahr sehen wir dann eine lebensgroße Statue von ihr vor dem Eingang in Longchamp!

Dahinter belegen Waldgeist und Magical die Plätze und vielleicht ist ja danach in Ammerland noch eine Box neben Iquitos frei. Über einen Deckhengst Waldgeist in Deutschland würde ich mich auf alle Fälle sehr freuen.

Wenn ihr das Interview mit Frankie Dettori noch nicht gesehen habt, dann nehmt euch 20 Minuten Zeit. Es lohnt sich wirklich und zur Einstimmung auf den Arc habe ich euch die zwei Siege von Enable noch einmal rausgesucht.

Und jetzt seid ihr dran: wie ist euer Tipp für den Prix de l’Arc de Triomphe 2019?

Interview mit Frankie Dettori

Arc 2018: Enable

Arc 2017: Enable

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