Champion Jockey 2018: Donnacha O´Brien
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3. September 2019Der beste Jockey der Welt
Lanfranco Dettori ist der beste Jockey der Welt. Zumindest wenn es nach dem Longines Jockey Ranking 2018 geht. Denn der italienische Spitzenjockey sammelte in den 100 besten Galopprennen im Longines Ranking die meisten Punkte.
In den Top-Rennen rund um den Globus war Frankie im letzten Jahr besonders gut gerüstet. Allein die Erfolge mit Stradivarius gleichen einem Märchen.
Der kleine Sea The Stars-Sohn blieb im letzten Jahr ungeschlagen und holte sich die Stayers’ Million – einen Bonus über 1 Million £ – für die Siege in Ascot Gold Cup, Goodwood Cup und Lonsdale Cup. Bis auf den Goodwood Cup war Frankie Dettori immer im Sattel.
Bei den Cartier Awards wurde Stradivarius deshalb dann auch zum Champion Steher 2018 gewählt.
Frankie und Enable
Apropos Cartier Awards: bestes älteres Pferd der Saison wurde die 4 jährige Nathaniel-Tochter Enable.
Die Stute ist nun seit neun Rennen ungeschlagen – immer mit Dettori an Bord. Mit nur einem Prep-Race in Kempton holte sie sich ihren zweiten Arc-Sieg und war darauf auch im Breeders Cup Turf ganz vorn. Geschichte hat sie damit schon geschrieben.
Und im nächsten Jahr soll es noch besser kommen. Dann greift sie mit Frankie noch einmal im Arc an und könnte sich und ihren Reiter unsterblich machen.
Die Siege mit Enable waren zweifelsohne die Highlights für Dettori. Doch dem mittlerweile auch schon 48 jährigen Italiener gelangen darüber hinaus herausragende Treffer mit Cracksman, Expert Eye und Without Parole.
Und in der nächsten Saison wartet mit Too Darn Hot schon der nächste Kracher. Da denkt Dettori noch lange nicht ans Aufhören.
Seit neun Rennen ungeschlagen: Enable und Frankie Dettori gewinnen nach dem Arc auch den Breeders Cup Turf 2018. (Foto: breederscup.com/ Kaz Ishida)
Senkrechtstarter Oisin Murphy
Oder war es doch die Saison des Iren Oisin Murphy? Der 23 jährige Jockey begann erst vor fünf Jahren seine Ausbildung bei Andrew Balding. Seitdem gibt es kaum eine Jockey-Karriere die steiler nach oben geht.
2014 holte er sich den Titel als bester Nachwuchsjockey in England – sage und schreibe 25 Jahre nachdem das Frankie Dettori gelang.
2015 stieg dann als zweiter Mann hinter Andrea Atzeni für Qatar Racing in den Sattel und holte sich seinen ersten Klassiker mit dem unvergessenen Karpino im Mehl Mülhens-Rennen. Schon ein Jahr später wurde er zum ersten Stalljockey befördert.
Und nach seinem ersten Gruppe I – Treffer mit Acclaim im Prix de la Foret 2017 gab es in diesem Jahr den nächsten Quantensprung: Gruppe I – Treffer mit Benbatl in Dubai und München, mit The Tin Man im Haydock Sprint Cup und Lightning Spear in den Sussex Stakes und natürlich die Big Points mit Roaring Lion.
Gut gebrüllt Löwe
Auf allerhöchstem Niveau gewannen Roaring Lion und Oisin Murphy vier Gruppe I – Rennen in Folge. Und drei Mal lautete der Abstand zum Zweitplatzierten „Hals“. Da zeigten Pferd und Reiter ihre große Klasse. Besonders die Duelle mit Saxon Warrior werden vielen Turf-Fans noch lange in Erinnerung bleiben.
Und wie sieht es in den Jockey-Statistiken für Oisin Murphy aus? Im Longines Jockey Ranking belegt er hinter Dettori den Ehrenrang – noch vor Ryan Moore und William Buick. Und im englischen Jockey-Championat mußte er sich dem Brasilianer Silvestre de Sousa relativ deutlich geschlagen geben.
Trotzdem wurde er am Ende einer großartigen Saison mit dem Lester Award für den besten Jockey in UK geehrt und auch sein erstes Championat dürfte wohl nur noch eine Frage der Zeit sein.
Zwei Stars: Champion Jockey Irad Ortiz jr. und die „Fabulous Filly“ Newspaperofrecord bei ihrem souveränen Sieg im Breeders Cup Juvenile Fillies Turf. (Foto: breederscup.com/ Eric Patterson)
Zwei Brüder in New York
Was für die einen Lester Piggott, ist für die anderen Willie Shoemaker. 8.833 Siege stehen im Rekord der Jockey-Legende, darunter Big Points mit Northern Dancer, Ferdinand, Forego, Damascus und John Henry.
Seit 13 Jahren wird in den USA deshalb der beste Jockey mit dem Shoemaker Award geehrt und der jüngste Gewinner des begehrten Titels ist der Puerto Ricaner Irad Ortiz jr.
Das kommt nicht von ungefähr, denn seit ein paar Jahren mischt Irad Ortiz jr. zusammen mit seinem ein Jahre jüngeren Bruder Jose den US-amerikanischen Rennsport von New York aus so richtig auf.
Nachdem Jose 2017 an der Spitze der US-Jockey Statistik stand, legte Irad Ortiz jr. im letzten Jahr nach und kam für deutsche Verhältnisse auf eine unglaubliche Zahl von Starts und Siegen: 1.616 Mal stieg Irad 2018 in den Sattel. Dabei summierten sich 346 Siege, die im internationalen Vergleich herausragend sind.
Wie ihr großes Idol Angel Cordero jr. stammen die Ortiz-Brüder aus Puerto Rico und sind familiär vorbelastet. Ihr Großvater war ebenfalls ein erfolgreicher Jockey, allerdings ohne großartige US-Karriere. Die kommt für Irad und Jose dafür seit ein paar Jahren richtig so richtig ins Rollen. Beide könnten dem US-Rennsport noch viele Jahre ihren Stempel aufdrücken.
Im letzten Jahr sah man das besonders beim Breeder´s Cup. Champion Irad holte sich gleich zwei Rennen: den Juvenile Fillies Turf mit der Lope de Vega-Tochter Newspaperofrecord und den Filly & Mare Sprint mit der 269:10 Außenseiterin Shamrock Rose.
Und auch im Classic zeigte er einen fantastischen Ritt. Mit dem Riesenaußenseiter Gunnevera musste er sich nur Accelerate geschlagen geben und blieb noch vor Thunder Snow. Ob das so weiter gehen kann? Die Antwort darauf kam schon im Januar: Mit Bricks And Mortar holte sich Irad in Florida den Pegasus World Cup Turf und damit ein 7 Mio $ – Rennen.
Champions aus allen Ländern
Dettori, Murphy oder vielleicht doch Irad Ortiz – wer war der beste Jockey 2018? Natürlich sorgten die drei Spitzenjockeys im letzten Jahr nicht allein für Furore.
An der Spitze der Länderwertungen stehen noch eine ganze Reihe weiterer Jockeys, die sich durch ihre Leistungen im letzten Jahr mit Fug und Recht „Champion“ nennen dürfen:
Über die sechs Champions findet Ihr unter den Links noch mehr Informationen. Und das sind noch lange nicht alle Champions. Weiter unten findet Ihr die Statistik der Champion Jockeys aus den wichtigsten Rennsportländern.
Wer ist also Euer Champion-Jockey 2018? Schreibt uns Eure Meinung!
Jockey Champions 2018
(nach Anzahl der Siege, Gewinnsumme in Euro umgerechnet)
Land | Jockey | Alter | Siege | % | Gewinnsumme |
USA | Irad Ortiz jr. | 26 | 346 | 21,4 | 24.399.794 € |
CAN | Eurico Rosa Da Silva | 43 | 237 | 27,7 | 5.591.409 € |
JPN | Christophe-Patrice Lemaire | 39 | 215 | 27,8 | 37.281.880 € |
AUS | William Pike | 32 | 200 | 26,2 | 4.416.708 € |
ZAF | Lyle Hewitson | 20 | 185 | 12,6 | 1.290.508 € |
F | Christophe Soumillon | 37 | 184 | 17,4 | 5.114.593 € |
ITY | Dario Vargiu | 42 | 172 | 24,6 | 1.958.403 € |
UK | Silvestre de Sousa | 38 | 148 | 19,0 | 3.439.643 € |
HKG | Zac Purton | 36 | 136 | 21,4 | 20.000.666 € |
IRE | Donnacha O´Brien | 20 | 111 | 26,7 | 3.401.815 € |
DE | Andrasch Starke | 45 | 86 | 20,7 | 1.101.560 € |
SGP | Vlad Duric | 41 | 73 | 16,0 | |
SWE | Carlos Lopez | 36 | 64 | 22,2 | 944.965 € |
CZE | David Liska | 31 | 15,9 | 66.093 € | |
CH | Nicolas Guilbert | 38 | 20 | 26,3 | 131.208 € |