Derby-Tag in Hamburg!

Das Rennen des Jahres

Das 146. Deutsche Derby ist das Rennen des Jahres. Im Gruppe I – Status mit einer Dotierung von 650.000 Euro gibt es kein wertvolleres Rennen in Deutschland.

Der Derbysieg ist ein ganz besonderer Traum von Züchtern, Besitzern, Trainern und Jockeys und allein schon einen Starter im Derbyfeld zu haben, treibt das Adrenalin in die Höhe. Um 17:10 Uhr rücken voraussichtlich 18 dreijährige Hengste in die Startboxen und küren im Rennen der Rennen ihren Champion.

Doch das Derby wird nicht immer vom besten Pferd gewonnen. Bodenbeschaffenheit, Rennverlauf und Tagesform spielen eine Rolle. Dazu kommen das Geschick des Jockeys und eine Portion Glück, die im Derby nie schaden kann.

Derby 2015: Die besten Pferde nicht am Start

Um das Derby ranken sich viele Geschichten von großen und glücklichen Siegen, aber auch von bitteren Niederlagen. In diesem Jahr ist die Geschichte des Derbys zunächst eine der verhinderten Cracks. Mit Quasillo und Karpino müssen die bislang besten Dreijährigen verletzungsbedingt passen.

In die Favoritenstellung rückt damit der Union-Sieger Shimrano und gerade das macht das Rennen besonders spannend, denn ein herausragender Crack, wie Sea The Moon im letzten Jahr, ist Shimrano nicht. Das lässt viel Raum für Überraschungen und so könnte es das Derby der Außenseiter werden.

Unser Tipp für das 146. Deutsche Derby

Nutan – Nordic Flight – Graasten

Im Frühjahr sah es ganz danach aus als ob das Derby nur in den Stall von Andreas Wöhler wandern könnte. Mittlerweile hat sich das Blatt durch die verhinderten Quasillo und Karpino gewendet. Wir sagen einen vollen Triumph für die Schützlinge von Peter Schiergen voraus.

Nutan strotzt vor Kraft und Energie. Er besitzt eine raumgreifende Galoppade und ein gesundes Phlegma. Im Rennen haben wir Nutan bisher immer sehr relaxt gesehen. Er scheint vom Typ her gelassen zu sein, ein Kennzeichen von echten Klassepferden. In der Union wirkte Nutan hinter Shimrano und Areo noch sehr grün. Er musste ordentlich wachgerüttelt werden, um den höheren Gang zu finden. Mit der Taktik des Gehens könnte er in Hamburg bei hochsommerlichen Temperaturen gut bedient sein. Und wenn ein Jockey weiß, wie man das Deutsche Derby gewinnt, dann ist das der Reiter von Nutan: Andrasch Starke. Sage und schreibe sechs Mal war er im Derby bereits auf dem Siegertreppchen.

Nordic Flight ist ein echter Steher mit einer guten Portion Speed. Der Hengst ist nicht einfach zu reiten und brauchte trotz sehr guter Leistungen sehr lange für den ersten Sieg. Dann klappte es gleich erneut auf Listenebene. Im Iffezheimer Derby-Trial kam er gut mit dem schnellen Geläuf zurecht. Ein gutes Abschneiden von Anna Katharina im Hamburger Stuten-Preis am Samstag könnte seiner letzten Form noch einmal mehr Bedeutung verleihen.

Nordic Flight hat mit William Buick einen Top-Jockey aus England im Sattel. Er kommt als frischer Sieger mit Jack Hobbs im Irischen Derby nach Hamburg.

Graasten kannn nach keiner diesjährigen Leistung zum Kreis der Derbykandidaten gezählt werden. Er war im Derby Italiano hoffnungslos überfordert und auch in der Union wirkte er nie wirklich gefährlich. Trotzdem ist Graasten ein Steher, der eine gute Portion Klasse besitzt. Er muss sich steigern, sieht aber auch wie ein Pferd aus, das sich immer weiterentwickeln kann. Mit Richard Kingscote hat er einen erfahrenen Jockey aus England im Sattel, der vor allem mit dem hervorragenden Steher Brown Panther große Erfolge errungen hat. Noch Ende März war das Team im wertvollen Dubai Gold Cup siegreich.

Bewertung des Derby-Feldes

Von den restlichen Derbystartern sind vor allem der Favorit Shimrano und der Schlenderhander Isidor zu nennen. Beide Pferde haben bewiesen, dass sie stehen können. Isidor kommt mit einer schwächeren Leitung aus Hannover an den Start. Doch muss ein verpatztes Rennen nach zwei gefälligen Siegen noch keine große Aussagekraft haben. Als Außenseiter könnte auch Summer Paradise eine Platzchance haben. Der Hengst ist schwierig zu reiten, besitzt aber viel Speed und auch genügend Stamina.

Bei allen anderen Startern fehlen aus unserer Sicht entweder Klasse oder Stehvermögen

Derby-Geschichte

Dass ein Trainer die drei Erstplatzierten im Blauen Band stellt, kam in der langen Derbygeschichte erst vier Mal vor:

• 1967 Sven von Mitzlaff mit Luciano, Norfolk und Presto
• 1985 Heinz Jentzsch mit Acatenango, Pontiac und Lirung
• 2000 Andreas Schütz mit Samum, Subiaco und Acamani
• 2002 Andreas Schütz mit Next Desert, Salve Regina und Tomori

Die besten Derbysieger der letzten 30 Jahre

Unvergessliche Derbysiege

Video Derbysieg Acatenango 1985

Video Derbysieg Sea The Moon 2014

Video Derbysieg Samum 2000

Video Derbysieg Lando 1993

Video Derbysieg Lavirco 1996