Preis von Europa 2019: Der Sieger heißt Aspetar

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Preis von Europa 2019

Aspetar, Sieger im Preis von Europa

Der Sieg geht nach England

Aspetar heißt der Sieger im 57. Preis von Europa und wie schon oft in den Grand Prix Rennen in diesem Jahr ging der Sieg ins Ausland.

Genauer gesagt nach Wiltshire in England. Das liegt westlich von London und ist die Heimat der Beckhampton Stables von Trainer Roger Charlton.

Und diese Beckhampton Stables sind ein traditionsreicher Ort. Vor Roger Charlton haben dort schon Jeremy Tree und Sir Noel Murless trainert.

Nicht weniger als 10 Epsom-Derbysieger wurden dort trainiert. Der letzte dieser illustren Reihe war 1990 Quest For Fame. Er bescherte Roger Charlton in seinem ersten Trainerjahr einen grandiosen Start.

Das Paradepferd Al Kazeem

Viele gute Pferde gingen seitdem durch den Stall von Roger Charlton. Striking Ambition zum Beispiel oder der schnelle Avonbridge.

Das Paradepferd von Charlton war aber sicher Al Kazeem. Der spätreife Dubawi-Sohn kam erst mit 5 Jahren so richtig auf Touren und holte sich innerhalb von 6 Wochen drei Gruppe I – Rennen, darunter die Prince of Wales’s Stakes und die Eclipse-Stakes.

Nach einem 6. Platz im Arc hinter der großen Treve sollte dann Schluss sein. Doch eine erfolgreiche Karriere als Deckhengst war Al Kazeem nicht vergönnt, denn der Hengst war nahezu unfruchtbar.

Kurzerhand kam Al Kazeem zurück ins Training und holte sich für Charlton noch drei weitere Grupperennen. Darunter als krönenden Abschluss seiner Rennkarriere mit dem Tatersalls Gold Cup ein weiteres Gruppe 1 Rennen.

Aspetar und Jason Watson

Auf Rekordkurs: Aspetar und Jockey Jason Watson stürmen im Preis von Europa zum Sieg und verbessern den Rennrekord auf 2:26-00 Minuten.  (Foto: Turfexperte)


Der neue Star heißt Aspetar

Mit Aspetar steht nun einer der wenigen Nachkommen von Al Kazeem im Rampenlicht. Doch auch ihm bleibt eine Karriere als Deckhengst verwehrt, denn Aspetar ist bereits Wallach.

Dafür könnte der Vierjährige in den nächsten Jahren in den großen Rennen rund um den Globus noch einiges bewegen. Denn dass sich Aspetar in den letzten Monaten stark verbessert hat, steht außer Frage.

2019 gelang ihm schon ein Sieg im Grand Prix de Chantilly gegen den Franzosen Ziyad, der danach den Grand Prix de Deauville gewann. Bei seinem Kölner Treffer absolvierte er nun die 2400 Meter in 2:26-00 Minuten und stellte damit im Preis von Europa eine neue Bestmarke auf.

Ein neuer Champion-Jockey?

Und noch einer könnte in den nächsten Jahren noch weiter auf sich aufmerksam machen. Gemeint ist Jason Watson, einer der wohl talentiertesten jungen Jockeys auf der Insel.

Der 19 Jährige kommt aus der Kaderschmiede von Andrew Balding, bei dem schon Oisin Murphy und William Buick ihre Karrieren starteten. Im letzten Jahr wurde er britischer Lehrlings-Champion und erhielt daraufhin prompt die Chance als erster Mann bei Roger Charlton.

Ein mutiger und richtiger Schritt von Charlton, der sich nicht erst mit dem Sieg von Aspetar auszahlte. Schon im Sommer steuerte Watson den dreijährigen Headman zu zwei bemerkenswerten Erfolgen auf Gruppe-Level in Frankreich. So kann es natürlich weitergehen.

Sieger Jason Watson

Erster Sieg in Deutschland: der erst 19 jährige Jason Watson hat nach dem Preis von Europa allen Grund zur Freude. (Foto: Turfexperte)


Ein Grand Prix mit Überraschungen

Am Wettmarkt war Aspetar jedoch nur chancenreicher Außenseiter. Donjah und Best Solution hießen die gemeinten Pferde.

Die Teofilo-Tochter Donjah aus dem Grewe-Stall verkaufte sich dabei als Dritte teuer. Sie ist nun wohl zu Recht die beste dreijährige Stute in Deutschland. Der Godolphin-Hengst Best Solution, der im letzten Jahr den Großen Preis von Baden und den Caulfield-Cup in Australien gewann, blieb dagegen deutlich geschlagen. Er hat derzeit kaum seine Bestform zur Hand.

Dagegen wuchs die nachgenannte Nathaniel-Tochter Amorella über sich hinaus. Und nach dem Rennen waren Ross und Reiter sichtlich zufrieden. Sie holte sich hinter Aspetar den Ehrenplatz. Wie der viertplatzierte Colomano, wurde Amorella streng auf Warten geritten und das zahlte sich in diesem mörderschnellen Rennen am Ende aus.

So vertrat Amorella ihre Zuchtstätte, das Gestüt Ittlingen, mehr als würdig. Doch eigentlich hatten das die meisten vom Ittlinger Derbysieger Laccario erwartet.

Großer Preis von Baden

Rätselbild: Zwei Derbysieger in einem Rennen – wann gab es das zum letzten Mal? Erkennt ihr die Derbysieger und ihre Jockeys? (Foto: Turfexperte)


Bodenlose Frechheit

Doch Laccario wurde kurz vor dem Rennen zum Nichtstarter erklärt und das war für die echten Turf-Fans ein herber Schlag.

Die Begründung gab es dann hinterher vom Besitzer selbst, der ob des schlechten Geläufs, vom Start seines Cracks absah. War nun die Güte des Geläufs oder das Verhalten von Manfred Ostermann die bodenlose Frechheit?

Ehrlich gesagt – ich weiß es nicht. Für mich gibt es da zu viele Ungereimtheiten: der Kölner Präsident lobt zwei Tage vor dem Renntag ausdrücklich das Geläuf, am Renntag selbst kommt dann der Ittlinger Alario lahm aus dem Rennen, weitere Nichtstarter anderer Besitzer gab es nicht.

Zum Zustand des Geläufs würde mich die Meinung der Aktiven interessieren und auch der Kölner Rennverein könnte da gern seine Sicht der Dinge schildern oder was meint ihr?

Zwei Derbysieger

Auch ohne Laccario war der Renntag in Köln die Reise wert. Tolles Wetter, spannende Rennen und ein nettes Publikum.

Nur eines gab es ohne Laccario leider nicht: das Treffen zweier Derbysieger. Ich hatte mich darauf schon gefreut, denn so was gibt es ja nur selten.  Und weil ich es genau wissen wollte, habe ich nachgeschaut.

Das letzte Mal, dass wir zwei Derbysieger in einem Rennen sehen konnten, war im Großen Preis von Baden.  Wann? Das verrate ich nicht, da müsst ihr selbst drauf kommen. Ich habe Euch dafür das passende Foto rausgesucht. Erkennt ihr die Derbysieger?

Preis von Europa


1 Comment

  1. fred Townrow sagt:

    William Buick hat auch vor dem Rennen gesagt das der Boden nicht in Ordnung sei ..es war …False ground . Nicht überall gleich ,mal gut mal hart .

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