Zurück nach Longchamp: Die Arc-Vorschau
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Es gibt Pferde die man besonders ins Herz schließt und eines dieser Pferde ist für mich Noor Al Hawa. Der stattliche Fuchs ist schon optisch ein richtiger Hingucker und seine Klasse ist außergewöhnlich.
Heute startet Noori im Prix Dollar und wenn sich um 16:30 Uhr die Boxen in Longchamp öffnen, heißt es Daumen drücken für den alten Kämpfer.
Dabei stehen die Chancen für einen Sieg nicht schlecht, denn obwohl die Konkurrenz alles andere als von Pappe ist, reist Noor Al Hawa mit ganz hervorragender Form nach Paris.
Einer der besten Meiler Europas
Mitte August startete Noor Al Hawa im Prix Jacques le Marois , einem der wichtigsten Rennen über die Meile in Europa. Dort zeigte er einen phantastischen Lauf und kämpfte bis zur Linie. Dass zum Schluss nur Platz Vier dabei heraussprang, lag wohl an seinen Gegnern.
Mit den dreijährigen Stuten Alpha Centauri und With You sowie dem besten französischen Meiler Recoletos blieben nur echte Top-Pferde vor ihm. Den Stuten musste er dabei sogar noch 4,5 Kilo Gewicht geben. Und Recoletos gewann gleich beim nächsten Start den wichtigen Prix du Moulin de Longchamp.
Da sage noch einer, Noor Al Hawa wäre kein Meiler. Dieser Lauf dürfte so ziemlich der Beste seiner Karriere gewesen sein.
Spielend voraus: Der Klassehengst Noor Al Hawa gewinnt den Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf gegen Degas (Foto: Turfexperte)
Von der Wüste bis in die französische Provinz
Doch Noor Al Hawa kann einfach alles. Noch von Andreas Wöhler in Gütersloh vorbereitet, startete er als Dreijähriger eine vierfache Sieges-Serie über ein Listenrennen in Deauville, zwei Grupperennen in Düsseldorf und – als Highlight – dem Qatar-Derby über 2000 Meter in Doha am Persischen Golf.
Danach lief er sogar über 2400 Meter in der Emirs-Trophy, dem wichtigsten Rennen im Wüstenstaat Katar und belegte hinter dem Sensations-Sieger Chopin einen ehrenwerten zweiten Platz.
Obwohl die 2400 Meter-Distanz definitiv zu weit für ihn ist, startete er auf Wunsch seiner Besitzer in diesem Jahr erneut in der Emirs-Trophy. Und wieder kehrte er mit einer dicken Börse und dem Ehrenrang nach Deutschland zurück.
Dass er kurz danach den Stall wechselte und zu Elias Mikhalides nach Frankreich ins Training ging, hat sicher viele deutsche Turf-Fans verwundert. Mich hat es ehrlich gesagt ziemlich geärgert.
Eine Rechnung ist noch offen
Aber Noor Al Hawa zeigte auch beim neuen Trainer, was er kann. Nach einem gut ausgesuchten Listenrennen in Compiegne, holte er sich mit dem Grand Prix de Vichy ein weiteres Grupperennen.
Jetzt versucht er sich im Prix Dollar erneut am Arc-Wochenende. Und da hat Noor Al Hawa noch eine Rechnung offen. Im Prix Daniel Wildenstein hatte er im letzten Jahr wirklich alles gegen sich und lief sich in der langen Geraden in Chantilly gleich zwei Mal fest.
Aus unmöglicher Position raufte er sich dann noch auf Platz Drei. Da wird sich sicher auch sein Reiter, Eduardo Pedroza, sehr geärgert haben.
Festgesessen: Noor Al Hawa versteckt hinter einer Wand von Gegnern im Prix Daniel Wildenstein 2017 (Foto: Turfexperte)
Neues Spiel – neues Glück
Doch Chantilly ist nicht Longchamp und dieses Jahr werden die Karten neu gemischt. Im Prix Dollar trifft Noori auf zwei gute Dreijährige.
Einer davon ist Knight To Behold, der bei seinem Sieg im hochdotierten Prix Guillaume d’Ornano mal eben die beiden Erstplatzierten im französischen Derby hinter sich ließ.
Der andere heißt Loxley und ist aus deutscher Sicht besonders interessant. Seine Mutter, Lady Marian, konnte am Arc-Wochenende vor 10 Jahren den Prix de L’Opera für den unvergessenen Trainer Werner Baltromei gewinnen, bevor sie an Godolphin verkauft wurde.
Und Loxley selbst hat als Sieger im Grand Prix de Deauville schon gezeigt, dass er nicht aus der Art geschlagen ist.
Noor Al Hawa auf Sieg
Trotz der starken Konkurrenz ist Noor Al Hawa im Prix Dollar eine Siegwette wert. Er ist eben ein echter Champion und eines der Pferde, die man nicht vergisst. Ich bin mir sicher, dass er auch heute wieder alles in den Ring wirft und einen Sieg am Arc-Wochenende hätte er wirklich verdient.